Die nacht war echt beschissen. Andauernd juckt es mich wie sau, ich bin morgens ziemlich gerädert. Ingrid sagt zu mir: “wir haben ein problem”. Allerdings. Von irgendwelchem viechzeug gestochen zu werden ist eigentlich Ingrid’s job. An mich gehen mücken und ähnliches kaum ran. Aber das hier ist eine andere nummer. Ich habe etliche stiche oder bisse, zudem immer gleich mehrere sauber in einer linie wie mit dem lineal gezogen. Ingrid’s diagnose: bettwanzen.
Um diese kleinen widerwärtigen arschlöcher wieder loszuwerden, ist eine totale dekontamination von sämtlicher ausrüstung, bettzeug und klamotten notwendig. Wir machen uns an die arbeit. Zum glück sind wir nicht im gelände, die sanitäranlagen sind bei der dekontamination sehr hilfreich, da wir dort duschen können.
Ingrid übernimmt den haupteil mit der wäsche der kleidung, eine matratze im begleitfahzeug behandelt sie mit dem dampfstrahler an einer waschanlage. Die andere matraze wird entsorgt. Der wohnopel wird einmal komplett durchgesaugt.
Ich bleibe bei den mädels. Glücklicherweise wird heute eine hütte auf dem campingplatz frei, so dass wir diese beziehen können. Zusätzlich zu dem malheur mit dem bettwanzen ist nämlich regen angesagt. Ich baue mit dem tarp für die mädels einen behelfsunterstand direkt an die hütte, dekontaminiere die ausrüstung, die dekontaminierte ausrüstung verstaue ich in der hütte.
Das gras auf dem jugendzeltplatz ist sehr kurz, so dass die mädels nicht viel zu fressen haben. Jeanny hat wohl zu viele eicheln erwischt und hat durchfall. Das erschwert es, das abgezäunte stück sauber zu halten. Ich führe die mädels zwischendurch an ein stück ausserhalb des zeltplatzes, wo sie fressen können.
Abends trabe ich mehrmals los und schneide von ahornbäumen in der nähe des zeltplatzes jeweils ein paar zweige ab. Die mädels machen sich gierig darüber her. Ingrid kommt abends mit dekontaminiertem zeug und fährt nochmal los, hat aber zwischendurch noch eine ladung heu besorgt.
Ich gebe den mädels das heu, auf das sie sich grierig stürzen. Dann geht Spirit ab und vertreibt Jeanny und Leni vom heu und tritt dabei sogar nach ihnen aus. Ich schiebe sie etwas weg, damit die anderen beiden auch fressen können aber sie attackiert die beiden immer wieder. So aggressiv habe ich sie den beiden anderen gegenüber bisher nicht gesehen. Ich mache drei haufen aus dem heu, die jeweils zwei bis drei meter auseinander liegen, damit Jeanny und Leni auch was von dem heu abbekommen. Spirit versucht, die beiden von allen drei haufen zu vertreiben, merkt aber recht schnell, dass sie immer nur einen haufen verteidigen kann und gibt sich daraufhin mit einem haufen zufrieden.
Ingrid kommt spät abends mit dem restlichen dekonatminierten zeug zurück. Ich habe das essen vorbereitet, wir futtern noch etwas. Spät nachts gehen wir in der hütte schlafen und hoffen, das die dekontaminierungsaktion erfolgreich war.