Am frühen nachmittag geht es vom ferienhaus Ringgau richtung Herleshausen los. Wir vermeiden die vielbefahrene Landstraße und wandern über feldwege, abgemähte felder und waldstücke richtung ost/süd-ost. In Archfeld treffen wir ein paar, dass sich für die esel interessiert. Ingrid fragt die beiden, ob sie einen platz für die übernachtung in Herleshausen kennen und wir bekommen einen tip, der später sehr helfen wird: Familie Baum hat einen hof mit eseln in Herleshausen, gleich am anfang des orts.
Bis Archfeld läuft alles entspannt. Danach wird es spannender. Wir wandern richtung südosten durch die wälder. Google-Maps ist im gelände nicht gerade hilfreich. Mit dem kompass läuft die navigation besser. Die feldwege laufen teilweise serpentinenartig durch die bergigen wälder, was den weg um einiges länger macht. Also schlagen wir uns quer durch die wälder über hänge, durch dickicht und hüfthoch bewachsenes brachland.
Die mädels machen alles gut mit. Leni ist hin und wieder etwas unsicher und bockt dann. Ich erzähle ihr, dass sie in wahrheit ein gerbirgsjäger-muli ist. Es scheint zu helfen …
Im wald ist hin und wieder rotwild, was die langohrprinzessinnen nervös macht. Spirit bleibt mit hochgestellten ohren stehen und will sich keinen meter mehr bewegen. Plötzlich springt ein paar meter vor uns ein reh aus dem gebüsch, in dem es sich vor uns versteckt hatte und hüpft davon. Spirit und Leni haben das gleiche vor und versuchen in die entgegengesetzte richtung auszubrechen und wegzurennen, aber ich bekomme die beiden gehalten und beruhigt.
Rechts am ort Frauenborn vorbei geht es richtung südosten durch die wälder am frühen abend kommen wir kurz vor Herleshausen aus dem wald heraus. Das letzte stück über felder ist wieder entspannt und wir erreichen die unterführung, an der wir über die A4 kommen.
Wir finden den hof am anfang des ortes. Familie Baum heisst Blank und ist nicht zuhause. Dafür aber Rolf, ein bekannter der familie, der den hof und die esel hütet. Rolf bietet uns gleich einen platz für uns und die esel an. Wir bekommen ein zimmer mit bett, nach einigen übernachtungen im opel ein echter luxus. Ein kollege von Rolf bringt Ingrid zum begleitfahrzeug, das noch am ferienhof Ringgau steht. Rolf kocht sehr leckere nudeln mit gemüse, zum nachtisch gibt es schokoladeneis mit banane. Ich bin immer wieder von der hilfbereitschaft der menschen, die uns unterkunft geben, beeindruckt.
Die mädels bekommen einen platz im stall. Die drei vertreiben sofort Adele und Fritz auf den offenen platz vor dem stall und machen sich über das heunetz her, das im stall an der wand hängt. Adele, eine superschöne graue eselstute und Fritz, ein ebenfalls sehr schöner eselwallach interessieren sich für unsere drei mädels, aber die wollen von den beiden nichts wissen, besetzten den stall und haben mal wieder nur eins im kopf: fressen.
übermüdet und schwach, aber endlich ohne magenkrämpfe und deutlich auf dem weg der besserung sind wir heute losgelaufen mit dem innigesten wunsch in mir, einen platz für die esel zu finden, einen pensionsplatz mit rundumversorgung - möglichst bald, um sowohl den langohren bzw ihren hufen (die fordern bei der trockenheit immer mehr pause) als auch mir etwas erholungszeit zu gönnen
auf mein nachfragen nach so einem platz hat uns eine frau nach herleshausen geschickt -
die strecke war sehr anstrengend - entweder strasse ohne nebenweg oder wild durch wald&wiesen, ohne spur&pfad - viele umgefallene bäume, stacheldraht und wildzäune versperrten uns immerwieder den weg - von navi garnicht zu reden
mit dem kompass haben wir am abend dann herleshausen erreicht, wo uns rolf freundlich aufgenommen hat und die drei eselladys durften zu fritz&adele, zwei wunderschöne graue esel, in den offenstall - bei bester versorgung und lustiger gesellschaft hatten wir also den esel-pensionsplatz gefunden … rolf hat uns dann noch mit einem hammerleckeren abendessen aus dem garten verwöhnt & aufgepeppt u nd ein bett überlassen … erschöpft und dankbar habe ich dann erstmal 12stunden geschlafen :))